Bewegung in der Natur tut Körper und Seele gut – für Frauen mit Lipödem kann sie aber schnell zur Herausforderung werden. Klara Schweigmann – Erlebnispädagogin und Studentin im Bereich Outdoor Studies – zeigt, dass sich beides kombinieren lässt: die Diagnose Lipödem und die Liebe zum Outdoor-Sport.
In diesem Interview erzählt sie, wie sie ihren Weg gefunden hat, welche Rolle die passende Kompression dabei spielt und warum sie sich nicht in Watte packen lassen möchte.
Erfahren Sie hier mehr über die Erkrankung Lipödem.
Outdoor-Sport mit Lipödem – Herausforderungen und erste Erfahrungen
„Klara, magst du dich kurz vorstellen? Wer bist du und was machst du?“
Klara: „Ich bin Klara, 24 Jahre alt, Erlebnispädagogin und duale Studentin im Studiengang Outdoor Studies. Fast täglich arbeite ich draußen – in den Bergen, im Wald, am Lagerfeuer – immer mit Menschen zusammen.
Vor etwa einem Jahr habe ich die Diagnose Lipödem erhalten. Die schweren Beine, das schnelle Erschöpfen und das ständige Gefühl von Müdigkeit hatten endlich einen Namen. Vieles wurde dadurch leichter zu verstehen – nur nicht unbedingt leichter zu tragen.“
„Wie haben sich die Symptome auf deine Outdoor-Aktivitäten ausgewirkt?“
Klara: „Ich erinnere mich an viele Wanderungen, an steile Anstiege, bei denen sich meine Beine wie Blei angefühlt haben. Jeder Schritt war eine kleine mentale Hürde. Ich wollte nicht auffallen, sondern mithalten und vermeiden, dass andere sehen, wie schwer mir manche Bewegungen fielen. Diese Momente waren begleitet von Scham, Frustration und dem Gefühl, niemals mithalten zu können.“
„Wie bist du mit diesen Schwierigkeiten umgegangen?“
Klara: „Mit der Zeit habe ich aber gelernt, mir selbst Raum zu geben. Pausen zu machen, langsamer zu gehen oder auch mal hinter der Gruppe zu bleiben – ohne weniger wertvoll zu sein.
Meine Kompressionsleggings von LIPOELASTIC begleiten mit auf eine sehr angenehme, fast unscheinbare Art. Sie geben mir Halt, Stabilität und spürbare Unterstützung – besonders auf steilen Anstiegen oder an langen Arbeitstagen draußen. Mit ihnen fühlen sich meine Beine leichter an, ich kann mich mehr auf die Umgebung und die Menschen konzentrieren und verliere mich nicht in Gedanken über Schmerzen oder Schwere.“
Lesen Sie unseren Blogartikel „Sport bei Lipödem“ um mehr darüber zu erfahren, welche Aktivitäten Ihnen guttun könnten!
Natürliche Energie trotz Lipödem
„Welche Bedeutung hat Outdoor-Sportarten für dich heute?“
Klara: „Meine Arbeit draußen ist mehr als nur ein Job. Ich habe meine Leidenschaft gefunden – für die Natur, für die Menschen, mit denen ich arbeite und für die Sportarten, die mir Freude machen: Kanu fahren, Klettern, Radfahren oder einfach durch den Wald streifen.
Sie geben mir ein Gefühl von Freiheit, das sich kaum beschreiben lässt. Selbst an Tagen, an denen meine Beine schwer sind oder ich an meine Grenzen stoße, spüre ich die Freude an dem, was ich tue.
Früher war Bewegung für mich oft verbunden mit Leistungsdruck, Vergleichen und dem ständigen Gefühl, mithalten zu müssen. Heute spüre ich bewusst, wie sich jeder Schritt anfühlt, welche Wege mir guttun und wann ich eine Pause brauche. Egal ob Wandern, Radfahren oder andere Outdoor-Aktivitäten.
Heute nehme ich wahr, wie sich Bewegung anfühlt, ohne Druck und ohne ständige Kontrolle. Für mich heißt draußen sein nicht (mehr) höher, schneller oder weiter. Es heißt ankommen, durchatmen und den Boden spüren – ohne ein Ziel jenseits der eigenen Wahrnehmung.“
„Wie erlebst du lange Tage draußen in der Natur?“
Klara: „Ich arbeite oft bis zu 13 Stunden am Tag draußen in den Bergen, im Wald oder auf dem Wasser. Für viele klingt das anstrengend. Für mich ist es eine Form, Energie zu tanken - auch wenn mein Körper erschöpft ist. Die Natur gibt mir Ruhe, Orientierung und Kraft. Wenn ich in die Ferne schaue oder den Wind spüre, ordnen sich meine Gedanken und der Druck des Alltags wird leichter.
Die schönsten Augenblicke draußen sind oft die kleinen Dinge: barfuß über eine Wiese laufen und den Tau unter den Füßen spüren, in der Hängematte aufwachen und den Vogelstimmen zuhören, abends am Lagerfeuer sitzen, Holz schnitzen oder einfach auf einem Gipfel stehen und die Ruhe genießen.
Diese Momente machen mich unabhängig von Leistung, Tempo oder Erwartungen. Sie erinnern mich daran, warum ich draußen sein will – weil es sich nach Leben anfühlt.“
Gemeinschaft und Rücksicht im Outdoor-Sport
„Welche Rolle spielen Selbstfürsorge und Rücksicht bei Outdoor-Aktivitäten für dich?“
Klara: „Ein wichtiger Teil meines Outdoor-Lebens ist auch das Miteinander. Rücksicht zu geben und zu nehmen habe ich besonders durch die Arbeit mit Gruppen gelernt. Offenheit schafft Verständnis.
Wenn ich ehrlich sage, „Ich brauche hier eine Pause“ oder „Geht ihr schon mal vor, ich komme nach“, dann erlebe ich, dass andere mich ernst nehmen und dass es okay ist, Grenzen zu haben. Gleichzeitig achte ich auf die anderen und nehme wahr, wann jemand Unterstützung oder Raum braucht.
Diese gegenseitige Rücksicht macht Gemeinschaft draußen erst möglich und zeigt mir, dass Stärke nicht darin liegt, alles allein durchzuziehen.
Natürlich gibt es auch Tage, an denen die Beine schwer sind, jeder Schritt Mühe kostet und die Selbstzweifel laut werden. Gerade bei der Arbeit draußen kann ich mir nicht immer alles aussuchen. Es gibt Vorgaben, Zeitfenster und Jugendliche, auf die ich meinen Fokus richten muss – manchmal muss ich meine eigenen Bedürfnisse etwas zurücknehmen. An solchen Tagen sind meine Kompressionsleggings unverzichtbar.“ (Entdecken Sie unsere ACTIVE und FLOW leggings!)
Selbstliebe und -fürsorge sind ein wichtiger Baustein im Umgang mit der chronischen Erkrankung – lesen Sie unseren Blogartikel, um mehr darüber zu erfahren!
Ein ehrlicher Einblick statt Ratgeber
„Möchtest du anderen Lipödem Heldinnen konkrete Tipps geben?“
Klara: „Ich möchte mit diesem Interview keine Ratschläge geben – keine „ultimativen Tipps“, wie man mit Lipödem besser zurechtkommt. Ich möchte nur teilen, wie es sich für mich anfühlt und vielleicht anderen zeigen, dass es möglich ist, draußen zu sein - auch wenn der eigene Körper manchmal schwerer funktioniert, als man es sich wünscht.
Es geht um echte Erfahrungen, um das Leben zwischen Einschränkungen und Freiheit, um Körperakzeptanz ohne Kitsch und um die Erkenntnis, dass man trotz allem frei sein kann.
Outdoor-Sport mit Lipödem bedeutet nicht Verzicht. Es bedeutet Anpassung, Selbstwahrnehmung und das Finden eigener Wege. Es bedeutet, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, den eigenen Rhythmus zu erkennen und anzunehmen. Und es bedeutet, die Schönheit der Natur und das Zusammensein mit Menschen zu genießen – mit allen Höhen und Tiefen.“
Möchten Sie mehr echte Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen lesen? Lesen Sie unsere Blogartikel zur Geschichte unserer Lipödem Heldinnen Lyn und Jule.
„Klara, gibt es etwas, dass du zum Abschluss noch sagen möchtest?“
Klara: „Ich will nicht in Watte gepackt werden. Ich will nicht geschont werden. Ich will draußen sein – mit allem, was dazugehört. Mit schweren Beinen, mit leichten Momenten, mit Feuer, mit Erde, mit Luft und Wasser. Ich will fühlen, was die Natur gibt, auch wenn es manchmal anstrengend ist.
Und in diesen Momenten merke ich, dass ich nicht perfekt sein muss, um frei zu sein.
Meine Kompressionsleggings von LIPOELASTIC sind dabei ein ständiger Begleiter. Sie schenken mir Bewegungsfreiheit, Halt, Stabilität und lassen mich diese Freiheit draußen viel intensiver spüren. Sie sind nicht die Lösung für alles, aber sie machen die kleinen und großen Momente draußen leichter, bewusster und damit kostbar.
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Am Ende geht es nicht um Tempo, Höhenmeter oder Ausdauer. Es geht um die Momente, die mich atmen lassen – die mich spüren lassen, dass ich lebe. Die Diagnose Lipödem ist ein Teil von mir. Aber sie bestimmt nicht, wer ich bin. Viel wichtiger ist, dahinter zu schauen – auf meine Träume, meine Visionen und all das, was ich noch erreichen möchte.
Sie erinnert mich daran, achtsam zu sein, mir Pausen zu erlauben und Unterstützung anzunehmen. Und genau diese bewusste Aufmerksamkeit macht mich stärker, lässt mich wachsen und zeigt mir, dass ich trotz allem meinen Weg gehen kann – frei, selbstbestimmt und voller Möglichkeiten.“
Fazit – Freiheit braucht keine Perfektion
Outdoor-Sport mit Lipödem bringt viele Herausforderungen mit sich – schwere Beine, Schmerzen und das Gefühl, nicht mithalten zu können. Doch Klara´s Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass es möglich ist, den eigenen Weg zu finden: mit Selbstwahrnehmung, Pausen, Offenheit gegenüber anderen und der richtigen Unterstützung durch Kompressionskleidung.
Die Natur bietet nicht nur Bewegung, sondern auch Ruhe, Kraft und kleine Glücksmomente, die unabhängig von Leistung oder Tempo entstehen. Für Betroffene kann es ein wichtiger Schritt sein, den Druck loszulassen und Outdoor-Aktivitäten neu für sich zu entdecken.
Klara´s Botschaft ist klar: Man muss nicht perfekt sein, um frei sein zu können. Mit Mut, Selbstfürsorge und den passenden Hilfsmitteln können auch Frauen mit Lipödem das Draußen genießen – voller Möglichkeiten, Selbstbestimmung und Lebensfreude.
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