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Interview mit Lipödem-Kämpferin Anna – Ihre inspirierende Reise mit der chronischen Erkrankung



Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die vielen Frauen, zu schaffen macht - eine Erkrankung, die oft missverstanden und falsch diagnostiziert wird.
In den letzten Jahren haben einige mutige Frauen begonnen, ihre Geschichten – unter anderem in den sozialen Medien zu teilen, um mehr Bewusstsein zu schaffen und anderen Betroffenen Mut zu machen.

Wir hatten das Vergnügen, eine dieser inspirierenden jungen Frauen zu interviewen und möchten Sie an der bewegenden Geschichte von Anna teilhaben lassen. Auf Instagram und TikTok teilt sie ihre persönliche Reise mit dem Lipödem, die Herausforderungen, die ihr auf diesem Weg begegnet sind und klärt über die Erkrankung auf.

Liebe Anna, würdest du dich einmal kurz für unsere Leser:innen vorstellen?Ein Bild, das eine junge Frau darstellt, die mit ihrem Hund im Wald spazieren ist.

Anna: „Ich bin Anna, 28 und habe mich dieses Jahr mit meiner eigenen Marketing-Agentur selbstständig gemacht. Ich bin super stolz darauf, dass ich mittlerweile sogar meine Social-Media-Kanäle als Teil meines Jobs sehen darf.
Ich bin Hundemama eines Tierschutzhundes und liebe es, mit ihm gemeinsam neue Dinge zu unternehmen. In meiner Freizeit koche ich total gerne, probiere immer wieder neue Rezepte aus, treffe mich mit Freunden oder gehe zum Sport.
Ach ja und ich liebe es in ein gutes Buch einzutauchen.“

Wann hast du die ersten Symptome und körperlichen Veränderungen durch das Lipödem festgestellt?

Anna: „Die ersten Symptome habe ich in meiner Jugend bemerkt – vor allem hatte ich immer schwere Beine, ein Spannungsgefühl und das Gefühl von Wachstumsschmerzen, wenn ich lange auf den Beinen war. Schon damals ist mir aufgefallen, dass meine Beine immer anders aussahen als die meiner Freundinnen, obwohl ich genauso aktiv war und mich gesund ernährt habe. Damals habe ich die Veränderungen nicht richtig einordnen können und dachte, es läge an mir.“

Wie sah dein persönlicher Weg zur Diagnose aus und wie hast du dich gefühlt, nachdem die Diagnose bestätigt wurde?

Anna: „Meine Diagnose war tatsächlich ein richtiger Zufall. Ich war wegen eines anderen Themas bei meinem Hausarzt und er machte mich darauf aufmerksam, dass es sich bei mir um ein Lipödem handeln könnte. Er riet mir, das bei einem Facharzt abklären zu lassen – und genau das habe ich dann auch gemacht. Kurz darauf bekam ich die Diagnose.

Im ersten Moment war das ein echter Schock für mich. Aber gleichzeitig fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen, weil ich endlich wusste, was all die Jahre mit meinem Körper los war. Vor allem wurde mir klar, dass ich nichts falsch gemacht hatte – und das war eine große Erleichterung“

Lesen Sie unseren Blogartikel "Wie erfolgt die Lipödem-Diagnose", um mehr über diesen Prozess zu erfahren.

Wie hat das Lipödem deinen Alltag beeinflusst?

Anna: „Das Lipödem hat meinen Alltag stark beeinflusst. Besonders belastend waren die Schmerzen in den Beinenvor allem beim Sport, beim langen Stehen oder auf Städtereisen. Diese Schmerzen haben mich oft ausgebremst und mir den Spaß an solchen Aktivitäten genommen.

Hinzu kamen die optischen Veränderungen, die mich seit meiner Pubertät begleitet haben. Egal, wie viel Sport ich gemacht habe, meine Beine sahen immer anders aus und das hat mein Selbstbewusstsein enorm beeinträchtigt. Besonders an warmen Tagen war es schlimm – ich habe mich in kurzen Kleidern oder Hosen unglaublich unwohl gefühlt und hatte ständig das Gefühl, dass alle mich anstarren.“

Welche Maßnahmen hast du vor deinen Operationen ergriffen, um gegen die Symptome vorzugehen?

Anna: „Nach der Diagnose war für mich schnell klar, dass die konservative Therapie – also Kompression und Lymphdrainage – zwar kurzzeitig Linderung verschaffen kann, aber keine langfristige Lösung darstellt. Deshalb habe ich mich relativ schnell für die Liposuktionen entschieden.“

Wann und warum hast du dich für die Liposuktionen entschieden?

Anna: „Die Liposuktionen waren für mich die Möglichkeit, endlich schmerzfrei zu werden, ein Fortschreiten der Erkrankung möglichst zu verhindern und mich wieder in meinem Körper wohlzufühlen.

Da ich wusste, dass ich die Operationen sehr wahrscheinlich selbst bezahlen muss, wollte ich den Prozess nicht unnötig hinauszögern. Ich wollte endlich etwas verändern und die Chance nutzen, meine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Deshalb habe ich mich sehr kurz nach meiner Diagnose auf die Suche nach einer geeigneten Klinik gemacht.“

Ein Bild, das die Menge des abgesaugten Lipödem-Fetts zeigt.Wie hast du den passenden Chirurgen gefunden und wie viele Eingriffe wurden bei dir durchgeführt?

Anna: „Ich habe viel recherchiert, gegoogelt und mir auf Instagram die Profile und Ergebnisse verschiedener Ärzte angesehen. Zusätzlich war ich bei mehreren Kliniken zur Beratung, um einen besseren Eindruck zu bekommen.

Am Ende habe ich mich für meinen Arzt entschieden, weil mir mein Bauchgefühl von Anfang an gesagt hat: „Hier bist du richtig.“ - Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut.

Ich hatte insgesamt zwei Eingriffe – den ersten im März 2023 und den zweiten im Mai 2023. Dabei wurden mir an Armen und Beinen ganze 16 Liter Fett abgesaugt.“

Wie ging es dir die ersten Wochen nach den Operationen? Körperlich, aber auch mental?

Anna: „Körperlich war es anfangs sehr herausfordernd. In den ersten Tagen war ich stark eingeschränkt und auf Hilfe angewiesen, was ungewohnt für mich war. Aber ich habe gemerkt, dass es von Tag zu Tag besser wurde, was mir viel Hoffnung gegeben hat.“

Mental war die Zeit nach der OP ebenfalls nicht einfach. Die Veränderung kam so schnell – man geht in die OP und kommt mit einem völlig neuen Körper wieder heraus. Mich selbst im Spiegel zu erkennen, die Unterschiede wahrzunehmen und mich in meinem neuen Körper wohlzufühlen, war ein Prozess, der mich emotional sehr bewegt hat. Es sind auch einige Tränen geflossen, aber Schritt für Schritt habe ich mich an meinen „neuen“ Körper gewöhnt und angefangen, ihn zu akzeptieren und zu lieben. Ich habe mittlerweile auch ein eigenes Tagebuch entwickelt, das uns Lipödem-Patientinnen nach der OP begleitet – vor allem auch mental. Das hätte ich mir damals auch gewünscht.“

Ein Bild, das eine junge Frau im OP-Kittel kurz vor ihrer Liposuktion zeigtWelche positiven Veränderungen hast du durch die Operationen erlebt?

Anna: „Durch die Operationen hat sich mein Leben komplett verändert. Das Wichtigste für mich: Ich habe endlich keine Schmerzen mehr und kann meinen Alltag komplett ohne Einschränkungen leben. Alles, was früher schwierig war – besonders Sport – ist jetzt wieder problemlos möglich.

Und zum ersten Mal seit Jahren fühle ich mich richtig wohl in meinem Körper und auch bei mir selbst angekommen. Dinge, wie kurze Hosen oder Kleider zu tragen, sind endlich kein Problem mehr – es fühlt sich so befreiend an, mein Leben unbeschwert genießen zu können.“

Welche Rolle spielen Sport, Ernährung und Kompression jetzt noch in deinem Alltag?

Anna: „Kompression trage ich im Alltag kaum noch. Wenn, dann vor allem auf Reisen, bei langen Autofahrten oder an Tagen, an denen ich viel auf den Beinen bin.

Sport und gesunde Ernährung waren für mich schon immer wichtig, aber nach den Operationen haben sich meine Prioritäten verändert. Ich mache Sport jetzt nicht mehr, um Kalorien zu verbrennen, sondern weil es mir guttut – darauf bin ich sehr stolz.

Auch mein Verhältnis zum Essen hat sich deutlich verbessert. Nach den Operationen habe ich intensiv an mir gearbeitet und achte darauf, meinem Körper alle Nährstoffe zu geben, die er braucht. Ich ernähre mich gesund und ausgewogen, aber ohne Zwang oder Verbote. Dieses entspannte und achtsame Verhältnis zu Sport und Ernährung fühlt sich für mich richtig gut an.“

Wenn Sie mehr zum Thema Sport bei Lipödem erfahren wollen, lesen Sie unseren Blogartikel.

Was war das Wichtigste, was du aus deiner persönlichen Reise mit dem Lipödem gelernt hast?

Anna: „Das Wichtigste, was ich aus meiner Reise mit dem Lipödem gelernt habe, ist, auf meinen Körper zu hören. Niemand kennt den eigenen Körper besser als man selbst und wenn etwas nicht stimmt, sollte man darauf vertrauen und sich nicht von außenstehenden Personen verunsichern lassen.

Außerdem habe ich gelernt, wie wichtig es ist, mit meinem Körper zu arbeiten, statt gegen ihn. Wir haben nur diesen einen Körper und er verdient unsere Aufmerksamkeit und Fürsorge. Wir müssen gut auf ihn aufpassen und ihm das geben, was er braucht.“

Danke für deine Offenheit – zum Abschluss noch eine wichtige Frage: Welche Tipps würdest du anderen Betroffenen geben, die gerade am Anfang ihrer Reise stehen?

Anna: „Das Wichtigste, was ich anderen Betroffenen mitgeben möchte: Lass dich nicht entmutigen. Einen guten Arzt zu finden, kann schwierig sein und leider gibt es immer noch Ärzte, die das Lipödem nicht ernst nehmen. Aber bitte gib nicht auf, wenn du nicht gleich den passenden Arzt findest – es lohnt sich, weiterzusuchen, bis du dich wirklich gut aufgehoben fühlst.

Wenn du dich für die Operationen entscheidest, möchte ich dir ans Herz legen: Gib deinem Körper und deiner Seele die Zeit, die sie brauchen, um zu heilen. Diese Eingriffe sind eine enorme Herausforderung für deinen Körper und es ist völlig normal, dass du nicht nach ein paar Wochen wieder komplett fit bist. Du musst dir und deinem Körper da einfach Zeit lassen.“

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Fazit

Das Gespräch mit Anna war sehr bewegend und inspirierend. Ihre Offenheit und ihr Mut sind ein Lichtblick für viele Betroffene. Wir wünschen ihr selbstverständlich nur das Beste auf ihrem weiteren Weg – möge ihr Engagement weiterhin viele Menschen erreichen und positive Veränderungen bewirken.

Herzlichen Dank, liebe Anna - für alles, was du tust.
 


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Kompressionshose für Frauen mit abgestufter Kompression, mit bedecktem Schritt, geeignet für Lipödem-Patientinnen

Vorrätig, mögliches Lieferdatum: 17.02.2025
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