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Lipödem-Operation aus Expertensicht – Interview mit Dr. Peter Leuthner



Die Diagnose Lipödem ist für viele Frauen mit Fragen, Unsicherheit und einer langen Suche nach der passenden Therapie verbunden. Wenn konservative Maßnahmen wie Kompression, Lymphdrainage und Bewegung nicht mehr ausreichen, kann eine Liposuktion bei Lipödem neue Lebensqualität schenken.

Dr. Peter Leuthner ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und hat sich seit sechs Jahren auf die operative Behandlung des Lipödems spezialisiert.
Im Interview mit unserer Lipödem Heldin Jule teilt er seine Erfahrungen aus über 2000 Eingriffen, spricht über Ängste vor der OP, Umverteilungen – und warum Vertrauen und Transparenz für ihn das Fundament jeder Behandlung sind.

 

Was ist ein Lipödem? Symptome, Ursachen und Verlauf der Erkrankung

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung des Fettgewebes, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Es führt zu einer disproportionalen Vermehrung von Fettzellen – insbesondere an Beinen, Armen und Hüften – und geht häufig mit Schmerzen, Schwellungen und Druckempfindlichkeit einher.

Betroffene erleben oft einen langen Leidensweg, da die Erkrankung noch immer zu wenig bekannt und mit vielen Vorurteilen behaftet ist.
Umso wichtiger ist Aufklärung – und ein individueller Behandlungsweg.

Erfahren Sie mehr zur Krankheit in unserem Blogartikel: Was ist eigentlich dieses Lipödem?

 

Wie Dr. Leuthner zur Lipödem-Chirurgie kam

Dr. Peter LeuthnerWürdest du dich für unsere Leser:innen einmal kurz vorstellen?

Dr. Leuthner: „Mein Name ist Dr. Peter Leuthner, ich arbeite seit 13 Jahren in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie und habe mit seit sechs Jahren auf die Behandlung des Lipödems spezialisiert. In dieser Zeit habe ich etwa 2000 Operationen durchgeführt und freue mich jeden Tag, dass uns so viele Patientinnen das Vertrauen schenken!“

Was war deine persönliche Motivation, dich auf die Behandlung des Lipödems zu spezialisieren?

Dr. Leuthner: „Mir hat die Fettabsaugung und die Formung des Körpers schon während der Assistenzarztzeit sehr viel Spaß gemacht. Als ich fertiger Facharzt war, wurde ich von meinem persönlichen Freund Dr. Sauter für das Thema Lipödem begeistert und wusste schnell, dass ich mich darauf konzentrieren will.

 

Vor allem die vielfältigen Erleichterungen des Alltags, gepaart mit den ästhetischen Verbesserungen, von denen die Patientinnen berichten, sind eine starke Motivation für mich, jeden Tag mein Bestes zu geben.“

Der Einstieg zeigt, wie wichtig es ist, dass der behandelnde Arzt nicht nur über technisches Know-How verfügt, sondern auch mit echter Überzeugung und Empathie arbeitet. Das ist bei chronischen Erkrankungen wie dem Lipödem besonders wertvoll.

 

Erstberatung und Entscheidungsfindung – der Weg zur Liposuktion

Wie viele Frauen kommen jährlich zu dir zur Beratung und wie viele davon lassen sich letztendlich operieren?

Dr. Leuthner: „Ich denke, dass ich etwa 300 Patientinnen pro Jahr zur Erstberatung sehe. Ungefähr die Hälfte entscheidet sich für die operative Therapie bei mir, was mich sehr freut!“

Was sind die häufigsten Gründe, warum sich Betroffene gegen die Operationen entscheiden?

Dr. Leuthner: „Ich frage ehrlich gesagt nicht nach, wieso sich die Patientinnen gegen eine Operation entscheiden, weil ich das unangebracht finde. Meistens werden die finanziellen Gründe angegeben, aus denen eine Operation zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht möglich ist.“

Die Liposuktionen bei Lipödem sind bislang keine reguläre Kassenleistung in Deutschland – die meisten Patientinnen müssen die Eingriffe daher privat finanzieren. Das kann eine große Hürde darstellen, auch wenn die Lebensqualität durch eine OP langfristig stark verbessert werden kann.

Erfahren Sie hier, welche Behandlungsmöglichkeiten es beim Lipödem gibt und wie die Diagnosestellung erfolgt.

 

Aufregung und Vertrauen – der Umgang mit Angst vor der Operation

In welchem Gemütszustand kommen die Patientinnen zur OP? Was tust du, um ihnen ggf. die Angst/Aufregung zu nehmen?

Dr. Peter Leuthner zeichnet zu behandelnde Areale vor der Liposuktion ein.Dr. Leuthner: „Die meisten Patientinnen sind bei der ersten Operation natürlich schon etwas aufgeregt. Dadurch, dass sich aber viele schon vorher ein Bild davon machen, wie es ihnen nach der Operation geht – zum Beispiel durch Influencer – wissen die meisten schon, dass es auszuhalten ist, auch wenn es die ersten Tage kein Spaziergang wird. Die Aufregung legt sich dann schnell.

Eigentlich mache ich nichts Besonderes. Ich empfange meine Patientinnen lächelnd und zeige die Vorfreude auf die Verbesserungen durch die Operation – und das scheint anzustecken.“

 

Vertrauen spielt eine zentrale Rolle. Wer sich gut aufgehoben fühlt, kann den Eingriff mit mehr Zuversicht angehen - und die Entscheidung besser mittragen.

 

Herausforderungen der Lipödem-OP

Was sind aus ärztlicher Sicht die größten Herausforderungen bei den Eingriffen?

Dr. Leuthner: „Die größte Herausforderung ist eigentlich, dass man selbst den Anspruch an sich hat, bei jeder Ausgangssituation das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Manchmal sind die Bedingungen nicht optimal und die Erwartungen trotzdem hoch.

Und auch, wenn die Voraussetzungen gut sind, muss man trotzdem perfekt arbeiten. Das haben die Patientinnen verdient.“

Jede Liposuktion ist individuell. Ein erfahrener Operateur berücksichtigt Anatomie, Krankheitsstadium und Gewebebeschaffenheit – und geht verantwortungsvoll mit den Erwartungen um.

 

Umverteilungen und Rückfälle nach der Liposuktion – wie häufig sind sie?

Kommt es nach den Liposuktionen oft zu Umverteilungen? Oder zu erneuten Ausbrüchen an bereits operierten Stellen?

Dr. Peter Leuthner und Lipödem Heldin Jule bei der Jahreskontrolle nach Jule´s LiposuktionenDr. Leuthner: „Zu einer Umverteilung, d.h. Auftreten von Beschwerden an bisher noch unauffälligen Arealen, kommt es meiner Erfahrung nach in circa 30-40% der Fälle. Meistens lässt sich aber schon bei der Erstberatung erahnen, welche Areale dafür anfällig sein könnten.

Zu einem erneuten Ausbruch an bereits operierten Stellen kommt es vielleicht in 5% der Fälle. Dies hat meistens dann einen Zusammenhang mit starken hormonellen Veränderungen wie zum Beispiel Endometriose, PCO-Syndrom und Insulinresistenz.“

Auch nach einer erfolgreichen Liposuktion ist die Krankheit nicht „geheilt“. Umso wichtiger ist eine ganzheitliche Nachsorge – mit Blick auf Hormone, Ernährung und Lebensstil.

 

Die Wahl des richtigen Arztes – darauf sollten Patientinnen achten

Worauf sollte deiner Meinung nach bei der Suche nach dem passenden Arzt geachtet werden?

Dr. Leuthner: „Ich glaube, dass man hoch spezialisiert sein muss, um das Lipödem auf hohem Niveau zu operieren. Auch ich habe nach etwa 2000 Eingriffen immer noch das Gefühl, im Laufe der Zeit noch schonender operieren zu können.

Ich denke, das Thema Transparenz spielt eine wichtige Rolle.
Wie viel wurde bereits operiert? Wie oft kommt es zu Komplikationen? Wie sieht es mit der Nachsorge aus? Was wäre, wenn ich eine Korrektur bräuchte? – das wären Fragen, die ich an meinen Behandler hätte.“

Erfahrung, Spezialisierung und eine ehrliche Kommunikation sind entscheidende Qualitätsmerkmale. Eine OP ist ein großer Schritt – und sollte in erfahrene Hände gelegt werden.

 

„Sie können nichts dafür“ – eine Botschaft an alle Betroffenen

Möchtest du abschließend noch etwas sagen, was besonders „Neulingen“ auf ihrem Weg mit dieser Erkrankung helfen kann?

Dr. Leuthner: Sie sind nicht allein! Sie haben Recht gehabt, dass etwas nicht stimmt! Sie können nichts dafür! Wir können Ihnen sehr gut helfen!“

Diese Worte machen Mut – und sprechen vielen Patientinnen aus dem Herzen. Denn der erste Schritt zur Heilung beginnt oft damit, sich selbst ernst zu nehmen,

 

Fazit – gut informiert und verbunden – gemeinsam gegen das Lipödem

Das Interview mit Dr. Peter Leuthner zeigt, worauf es bei der operativen Lipödem-Behandlung ankommt: auf fundierte Erfahrung, ehrliche Beratung, hohe Präzision – und ein offenes Ohr.

Für viele Frauen bedeutet eine OP den Wendepunkt auf dem Weg zurück zu mehr Lebensqualität. Umso wichtiger ist es, diesen Weg nicht alleine zu gehen.

Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus – in unserer Facebook Gruppe Lipödem Heldinnen – und erfahren Sie mehr über unsere Community in diesem Artikel.


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